Das Einkaufen via Tablet oder Smartphone wird mit der Zeit immer beliebter, so dass mittlerweile über 30% des Online-Umsatzes über mobile Endgeräte erzielt wird. Bereits im Jahr 2024 sollen mehr als die Hälfte aller Umsätze mobil getätigt werden. Das JTL-Shop Besitzer Ihren Onlineshop, sofern noch nicht geschehen, dringend auf mobile responsive optimieren müssen, dürfte anhand dieser Prognosen selbstverständlich sein. Wir geben Ihnen einige Tipps mit auf den Weg, wie ein Mobile-Shop idealerweise auszusehen hat und wie Sie durchschnittlich mehr Conversions erzielen können.
Gegenüber dem herkömmlichen E-Commerce bietet das Mobile-Shopping für den Kunden erhebliche Vorteile hinsichtlich Bequemlichkeit und Usability. Ob gemütlich auf der Couch oder unterwegs beim Mittagessen, Smartphone und Tablet sind immer in Reichweite – Und somit auch die Möglichkeit, schnell online einzukaufen. Der so genannte M-Commerce umfasst dabei nicht nur den Kaufprozess, sondern auch das Suchen und Vergleichen verwandter Produkttypen. Bei der Optimierung eines Online-Shops sollte dieses beachtet werden.
Die wichtigste Frage bei der Erstellung eines Mobile-Shops besteht in der Umsetzung. Neben einer für Smartphones und Tablets optimierten Webseite drängt sich auch die Entwicklung einer innovativen Shopping-App auf. Der Trend zur mobilen App ist bei den großen E-Commerce-Unternehmen zwar angekommen, in Deutschland ist die Zahl der Nutzer jedoch sehr gering. Vorwiegend werden Apps zu Kommunikations-, Gaming- und Dating-Zwecken genutzt. Deshalb beziehen sich unsere Tipps im Folgenden auf die Optimierung eines Mobile-Shops und vernachlässigen die Frage nach der perfekten Shopping-App-Strategie.
Das wichtigste Kriterium, um potenzielle Kunden überhaupt im eigenen mobilen Shop halten zu können, ist die Ladegeschwindigkeit. Bereits ab einer Geschwindigkeit von 3 Sekunden erhöht sich die Absprungrate um ganze 50%, wohingegen bei einer Dauer von 5 Sekunden fast 90% aller Besucher zum nächstbesten Onlineshop wechseln werden. Drastische Umsatzverluste sind die Folge, weshalb Sie den Fokus insbesondere auf die Optimierung der Ladeperformance legen sollten.
Weitere Informationen zur Reduzierung von Ladegeschwindigkeiten finden Sie in unserem thematisch passenden Blogbeitrag Google PageSpeed Insights.
Nicht nur der Page Speed, sondern auch die Usability hat einen hohen Einfluss auf die Gewinnung von potenziellen, neuen Kunden. Deshalb sollten Sie bei der Optimierung stets darauf achten, dass sich auch neue Nutzer schnell zurechtfinden. Der beschränkte Platz auf mobilen Webseiten sollte so effizient wie möglich gestaltet werden, so dass nützliche Informationen für den Kunden direkt ersichtlich sind. Auf aufwendige Animationen, wie sie im regulären Onlineshop vorzufinden sind, sollte im Mobile-Shop verzichtet werden.
Ebenso wie im stationären Handel möchten auch Online- und Mobile-Kunden nicht überdurchschnittlich viel Zeit mit dem Bezahlvorgang verbringen. Deshalb gilt es, diesen so einfach wie möglich abzuwickeln. Eine Einbindung von möglichst vielen Bezahlmethoden, welche gleichzeitig übersichtlich in das Interface Ihrer mobilen Seite eingebaut werden, ist essenziell, so dass Weiterleitungen bei Nutzung von externen Zahlungsanbietern wie PayPal und Klarna reibungslos funktionieren. Die Gefahr, Kunden während des Bestellprozesses so zu verlieren, wäre einfach zu groß.
Besonders wichtig ist, dass auch eine Bezahlung als Gast möglich ist und kein Kundenkonto angelegt werden muss. Möchten Sie Ihre Kunden animieren, ein Kundenkonto zu erstellen, sollten Sie dieses mit Vorteilen wie etwa einer verbesserten Sendungsverfolgung bewerben. Je einfacher der Bestellvorgang, desto geringer ist die Abbruchquote.
Smartphones und Tablets werden überwiegend einhändig genutzt, so dass sich potenzielle Kunden nicht ewig durch unübersichtliche Untermenüs klicken wollen. Eine einfach zu bedienende, shop-interne Suche mit der Möglichkeit zur Spracheingabe ist dabei die optimale Lösung. Sinnvoll ist in diesem Fall auch, eine so genannte „intelligente Suche“, welche bereits nach 3-4 Buchstaben und anhand von historischen Daten die vom Nutzer gewünschten Produkte vorschlägt.
Ein wichtiger Punkt, welche auch unter das Thema Usability fällt, ist die einfache Handhabung des Mobile-Shops. Je besser und einfacher die Navigation gehalten ist, desto eher finden sich Kunden in Ihrem Onlineshop zurecht. Vermieden werden sollte ein langes Dropdown-Menü, welches den gesamten Touchscreen von Smartphone oder Tablet einnimmt.
Stattdessen sind maximal drei Klicks zum gewünschten Produkt erstrebenswert. Dabei können große, übersichtliche Touch-Buttons, fixe Navigationsleisten sowie effiziente Produktfilter Abhilfe schaffen.
Eine ähnlich entscheidende Rolle wie im E-Commerce spielen hochwertige Produktfotos im Mobile-Commerce. Potenzielle Käufer können die Produkte nicht anfassen, lediglich begutachten. Deshalb sollten hochauflösende, detailreiche Produktbilder verwendet werden, wobei die Dateigröße aufgrund der Ladegeschwindigkeit so gering wie möglich gehalten werden sollte.
Ebenfalls entscheidend sind für den Käufer repräsentative Vergleichswerte. Sofern Sie Mode verkaufen, sollten Sie die Maße des Models auf den Produktbildern und die dazu entsprechende Konfektionsgröße in Sichtweite des Käufers platzieren. Die Retourenquote aufgrund falsch bestellter Größen kann dadurch verringert werden.
Anhand diverser Statistiken nutzen mehr als 60% der Smartphone-User Social-Media. Das Sie für Ihren Mobile-Shop auch in den sozialen Medien ordentlich Werbung machen müssen oder diesen dort zumindest einbinden sollten, liegt förmlich auf der Hand. Insbesondere Facebook und Instagram sind bei vielen Zielgruppen sehr beliebt und bieten eine durchaus attraktive Möglichkeit, Social-Media-Postings mit der Anpreisung von eigenen Produkten zu verbinden. Ein eigener YouTube-Kanal kann insofern hilfreich sein, dass Sie eigene Produktvorstellungen und -rezensionen erstellen.
Nach der Fertigstellung ist vor der Fertigstellung. Es ist essenziell, dass jeder einzelne Aspekt Ihres Mobile-Shops überprüft wird. Dazu bedarf es keiner aufwendigen Tools, sondern lediglich dem Besitz eines Apple- oder Android-Smartphones. Es muss geschaut werden, ob Menüs, Bilder, Buttons und Texte richtig angezeigt werden und Bedienfehler ausgeschlossen werden können.
Sie sollten Ihren Mobile-Shop auch unter Verwendung des Mobilfunknetzes testen. Das heimische Wlan-Netzwerk kann Ihre Shop-Performance unter Umständen deutlich trügen.
Das Vertrauen ist im M-Commerce noch wichtiger als im herkömmlichen Onlineshop. Da das Einkaufen via Smartphone und Tablet noch nicht flächendeckend etabliert ist, sind Nutzer häufig zögerlicher und müssen vorerst noch überzeugt werden. Entscheidend können dabei bekannte Trust-Siegel wie Händlerbund.de oder trustedshops.de sein. Unbedingt notwendig ist auch das SSL-Symbol als Zeichen verschlüsselter Datenkommunikation. Auch wenn genannte Käufersiegel mit zusätzlichen Kosten verbunden sind, lohnt sich die Einrichtung und Zertifizierung auf Dauer immer.
Die wichtigsten Aspekte des User-gerechten Mobile-Shoppings sind bereits mit einer optimierten mobilen Webseite getan. Mit dem befolgen unserer Tipps zum Thema M-Commerce verbessern Sie nicht nur das Nutzer- und Einkaufserlebnis, sondern schaffen auch gute Voraussetzungen dafür, in den organischen Rankings von Google & Co. höher gelistet zu werden. Auf Dauer werden sich Ihre Bemühungen auszahlen, spätestens aber, wenn der Mobile-Commerce den Onlinehandel, wie wir ihn momentan kennen, völlig umgekrempelt hat.